In den Bildern überwiegend Radharvester europäischer Produktion, die im deutschsprachigen Raum zu den am meisten eingesetzten Typen zählen. Einige der Hersteller wurde seit meiner Zeit im Forst schon "von den Grossen" übernommen, andere sind  komplett verschwunden.

Bei uns werden überwiegend Maschinen eingesetzt, die in Skandinavien hergestellt wurden, dort, wo diese Art der Forsttechnik auch ihren Ursprung hat. Das kaum amerikanische Techik ihren Platz findet, liegt wohl hauptsächlich am Netz der Service-Vertretungen und den hohen Versandkosten, wenn Teile aus Ûbersee benötigt werden.
 

Zur Technik

Ob 4-Rad oder 6- bzw. 8-Rad, hängt immer vom geplanten Einsatz ab. Grundsätzlich gilt im gesamten Europa der Leitsatz der Forstverwaltungen: je kleiner, je besser. Ein Forstunternehmer muss dagegen seine Produktion an allen Einsatzorten des Jahres sicherstellen. Es kommt deswegen nicht selten vor, das Holzerntemaschinen bei bestimmten Aufträgen vollkommen unterdimensioniert sind.

Die meisten Radharvester verfügen heute über Parallelkräne, diese sind schneller in den Ein- und Ausfahrbewegungen beim "Hinein-Stechen" in den Bestand und beim Heranziehen des Baumes. Alle moderneren Harvester verfügen über grössere Flachbildschirme als Display. Je nach Ausstattung ist dort vom Reparaturhandbuch, über GPS-Kartenmaterial bis hin zur Produktionsabrechnung alles zu sehen, vorrangig geht es aber um die Darstellung der Messergebnisse in der Holzproduktion.

 

Weitere Ausstattungen sind Boogiebänder (ähnlich Raupenfahrwerk) zur Verbesserung der Tragfähigkeit im schweren Gelände, natürlich eine Klimaanlage und ökologisch abbaubare Öle usw. Die Arbeitsleistung eines Radharvesters ist grundsätzlich vom Bestand abhängig, In Dünnholzdurchforstungen meist zwischen 30 - 50 fm, mittlere Harvester zwischen 100 - 150 fm, Grossharvester in der Enddurchforstung auch 200 - 300 fm, auf Kahlschlägen oder Windwurfflächen auch 30 % mehr pro Arbeitsschicht von ca 10 Maschinenstunden.

Während  es früher eher wichtig war, so billig wie möglich zu produzieren und deswegen Motorhauben und Fahrerkabinen eher kantig gestaltet wurden, legt man heute das Augenmerk auch auf eine moderne, esthetische Gestaltung. Gebogene Scheiben verhindern Spiegelungen, vor allem im Nachtbetrieb, aber es hat auch etwas von gehobenem Design.  Ich war schon bei einer Menge Herstellern, kenne auch sog. Designstudien, Entwürfe, was denn so ginge, wie man sie von Concept-Car kennt. Schon Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre wurden dort Maschinen entworfen, die dem Design der heutigen Modelle sehr nahe kommen. Eine Firma, die viel Wert auf die äussere Ansicht legt, ist Ponsse, viele Rundungen, viele Staufächer und dennoch stört keines dieser Extras bei der Arbeit im Bestand.

Einen Wechsel gab es auch in der Farbgestaltung. Während ein Harvester früher immer grün sein musste, um besser in den Wald zu passen und auch, um weniger gesehen zu werden, wenn der Fahrer ihn dort zum Feierabend abstellt, ist es heute eher wichtig, mit der Farbe eine Produktidentifikation zu erzielen. Darum ist heute ein Ponsse gelb, ein Valmet / Komatsu rot und ein Timberjack / John Deere grün. Manch Hersteller hat sogar seine Farbe in Name und Farbton schützen lassen. Ein Kollege erzählte mal, das sein Chef versucht hat, einen Valmet grün zu lackieren, was dann mächtig Ärger gab.