Der Harvester und der Mobilhacker


Die Maschine ist auf einem knickgelenktem Fahrgestell eines SKOGSJAN-Forwarders mit vier Boggie-Achsen aufgebaut. Der Antrieb erfolgt hydrostatisch über alle Räder (Reifenbreite 700 mm). Zentrale Antriebseinheit war ein Scania-Industriemotor, der über zwei kurbelwellenseitige Abgänge verfügte. Der Hauptantrieb ging durch eine druckluftbetriebene Kupplung über 8 Treibriemen direkt zum Mobilhacker. Ûber einen Nebenabtrieb wurde durch ein ZF-Verteilergetriebe die Kraft für die drei Hydraulikpumpen geleitet (je eine für Transmission, Kran und restliche Bauelemente.)

Die eigentliche Arbeitseinheit ist auf einem Drehkranz auf dem Vorderwagen der Maschine montiert, hatte einen Schwenkbereich von 270° und besteht aus folgenden Komponenten:

  • der Fahrerkabine,  von der sämtliche Funktionen   gesteuert werden können;
  • Hacker: (Erjo Typ 7/65 R; Rotordurchmesser: 700 mm; Hackmesser: 2);
  • Motor: SCANIA DSI 11 mit 272 kW;
  • Kran: SKOGSJAN 487 - 10 m mit Harvesterkopf SKOGSJAN Typ 601;

Auf dem Hinterwagen waren Tank und Hackschnitzelcontainer montiert. Das Fassungsvermögen betrug für den Dieseltank ca 300 Liter, im Hackschnitzelcontainer war Platz für ca 14 m³ Hackgut. Dieser Container konnte nach hinten hochgekippt werden, die Kipphöhe betrug 3,40m. Bei Bedarf war es auch möglich, direkt in an der Waldstrasse stehende Standard-Abrollcontainer zu entladen. Eine Gewichtskontrolle war nicht vorhanden.

Die Gesamtlänge des Harvesters betrug ohne Kran 7,80m, die Breite 2,60m. Gesamtgewicht nach eigener Messung (leerer Container, 300 l Diesel, 260 l Hydrauliköl, ohne Fahrer): 25,4 to.

 

Allgemeine Informationen zur Maschine:

  • Einlass für den Hacker : 65 x 50 cm,
  • Stoptaster für Hackereinzug (nötig für Holz über 40 cm oder Hartholz),
  • 24 Stk Arbeitsscheinwerfer,
  • Rückfahrkamera,
  • Strassenzulassung,
  • drei Rundumleuchten sowie vordere und hintere Lichtleiste für Strassenfahrten,
  • Wendelüfter im Standgas umschaltbau (entfernt Hackstaub am Lüftereinlassgitter
  • Seilwinde für vordere Motorwanne
  • hydraulisch klappbare Fahrerkabine
  • Boogielift zum Anheben der vorderen Räder, z.B. zum horizontalen Ausrichten des Vorderwagen, dadurch mehr Schwenkkraft

Nachteile dieser Maschine

Würde ich heute nochmal eine solche Maschine bauen (dürfen), fallen mir natürlich gleich ein paar Sachen ein, die man ändern würde.
Forstmaschinen sind allgemein so konstruiert, das sie nach oben hin schmaler werden, um beim Fahren in den Rückegassen keine Beschädigungen im oberen Bereich des Harvester zu haben. Am Hinterwagen wäre es baulich überhaupt kein Problem, im vorderen Bereich würden sich durch eine veränderte Bauform ebenfalls Möglichkeiten finden.

Die Maschineneinheit war immer auch Anziehungspunkt für Forstunternehmer. Dabei ist eine Frage wiederkehrend aufgetaucht: Ist es möglich, den Kipppunkt des Containers zu erhöhen, z.b. um einen Abrollcontainer direkt auf dem LKW zu beladen?
Ja, technisch ist es überhaupt kein Problem, eine Art Teleskopstück einzubauen. Dafür gibt es auch funktionierende Vorlagen, z.b. an der ÖSA 260, ein extra Ausschub von ca. 80cm. Ein Vorteil wäre es auf jeden Fall.

Ein Problem beim Fahren des Harvester war immer der Kran. In Transportstellung bei Strassenfahrt ragt er 6 m nach vorn, auf der Waldstrasse 6 m nach oben. Beides trägt Risiken. Löst man das Problem mit dem Kran, hat man vielleicht auch eine Lösung für die doch sehr enge Fahrerkabine und Platz für moderne Computertechnik.

Ein Manko war auf jeden Fall die geringe Schwenkkraft. Basis in der Konstruktion war ein reiner Hacker der Erjofant-Serie, der mit einem Holzgreifer arbeitet und keine Vollbäume ziehen muss. Ein Schwenkgetriebe eines Baggers ist nicht unbedingt grösser, dafür aber leistungsstärker.

Grundsätzlich vielleicht die Frage: braucht man einen grossen 400PS-Motor oder reichen auch zwei kleinere? Der gesamte Bereich ist mit dem Motorraum belegt. Damit wird der Hacker und drei grosse Hydraulikpumpen angetrieben. Alles, was an Hydraulik zum Fahrwerk und Hinterwagen muss, geht durch eine drehbare Hydraulikverbindung, auch Zwiebel genannt. Diese sitzt im Zentrum des Drehkranzes und jeder Schlauch hat dort zwei Anschlüsse. 
Technisch möglich wäre es, den Dieseltank in den Hinterrahmen zu verlegen, Platz für geschätze 500 Liter wäre vorhanden. Anstelle des Dieseltank ein 100 - 150 PS-Motor zum Fahren, Lenken, hintere Hydraulik. Dafür auf dem Drehgestell ein 250 - 300-PS-Motor mit Direktantrieb für den Hacker und zwei Nebenantriebe für Kran und Resthydraulik. durch die wesentlich kleinere Bauart wäre Platz für einen anderen Kran, vielleicht auch mit eigenem Drehwerk und im Idealfall nach hinten in den Container ablegbar. Ohne schon gemessen zu haben, halte ich den Kran eines Ponsse Ergo 8W für ideal geeignet,
Wenn mein Sparschwein endlich voll ist, werde ich es mal durch rechnen.